Ein außergewöhnliches Erlebnis
Frühmorgens ging ich wie jeden Tag mit meinem Jack Russel, namens Sir Trusty, durchs Nonnenbachtal spazieren. Alles war ruhig, hin und wieder zwitscherte ein Vogel, es war ein schöner Frühlingstag. Trusty lief vor mir her, schnupperte hier und schnupperte da, doch irgendetwas schien ihn plötzlich zu beunruhigen, fragend schaute er sich zu mir um. Ich gab ihm schnell das Kommando "Steh", schloss zu ihm auf und leinte ihn vorsichtshalber an.
Und dann traute ich meinen Augen kaum, war das etwa wirklich ein Wolf, der hinter einem Baumstamm hervorlugte? Langsam und vorsichtig näherte ich mich im Schutz der Bäume ein wenig und dann wurde es mir plötzlich sonnenklar, dort stand tatsächlich ein Wolf und der war nicht mal alleine. Ein weiterer Artgenosse lag friedlich neben ihm und genoss offensichtlich die Morgensonne. Eilig nahm ich meine Kamera zur Hand, die ich immer dabei habe und fotografierte die Wölfe. So eine Gelegenheit bekomme ich so schnell nicht wieder. Dank des Teleobjektivs konnte ich genügend Abstand halten und trotzdem fabelhafte Aufnahmen machen.
Doch plötzlich zog einer der Wölfe die Lefzen hoch und diese Warnung hätte ein jeder sofort verstanden, offensichtlich hatte er mich bemerkt. Langsam rückwärtsgehend wollte ich mich gerade aus ihrem Sichtbereich entfernen. Doch das war nicht mehr nötig, denn lautlos, so wie sie gekommen waren, fast wie eine Fata Morgana, verschwanden die Wölfe wieder im Wald.
Noch ganz begeistert und benommen von diesem Erlebnis ging ich nach Hause und berichtete meiner Frau von diesem außergewöhnlichen Ereignis. Sie hatte zunächst große Zweifel und konnten es kaum glauben, aber die Fotos waren eindeutig und ließen keine andere Aussage zu.
Offensichtlich haben die Wölfe jetzt auch die Baumberge erreicht - oder was meinen Sie, war es vielleicht doch nur eine Fata Morgana?
Mein nachfolgendes Gedicht über den Wolf soll die Menschen zum Nachdenken über dieses wertvolle, wunderschöne Tier und seine Berechtigung, hier zu leben, anregen.
Der Wolf
Ich bin gekommen, um zu bleiben
In ein Land, in dem ich schon war
Doch will man mich wieder vertreiben
Kaum ward ich gesehen, hie und da
Ich bin kein Isegrim, hab Rotkäppchen nie gekannt
Drum lasst mich bitte hier leben
In unserem schönen Land!
Jürgen Gerhard
Wir wünschen Ihnen einen schönen 1. April
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