Blickpunkt Nottuln
28.09.2025
Blickpunkt Nottuln
Dieser prachtvolle Italiener überraschte mich frühmorgens im Nonnenbachtal. Auf der Wiese ist noch der Morgentau zu erkennen
Blickpunkt Nottuln
Diese hübsch gezeichnete Henne überraschte mich ebenfalls im Nonnenbachtal. Im Schlepptau hatte sie zwei ihrer Jungen. Zwei weitere verbargen sich noch im hohen Gras, wie ich kurz darauf bemerkte

Bildhübscher "Italiener" im Nonnenbachtal

Der farbenprächtigste Vogel im Naturschutzgebiet

Eigentlich kommt dieser farbenfrohe "Italiener" aus Asien, aber die Römer haben ihn schon damals in Europa verbreitet. Deswegen wird er hin und wieder auch als bildhübscher Italiener bezeichnet. Auf dem nebenan stehenden Bild handelt es sich aufgrund des weißen Halsringes offensichtlich um den in Mitteleuropa meist vorkommenden Ringfasan. In der freien Wildbahn erreicht er ein Alter von etwa sieben Jahren.

Ansonsten mischen sich alle Fasanen-Arten untereinander, das macht ihre Unterscheidung schwieriger. Doch leider ist ein Rückgang der Fasanen auch im Nonnenbachtal feststellbar, oft fehlt ihnen die erforderliche Deckung, also Hecken, lichte Feldgehölze und Deckungsmöglichkeiten an den Waldrändern. Letztere wurden in der Vergangenheit auch im Nonnenbachtal entfernt. Aber auch der häufige Einsatz von Spritzmitteln in der Landwirtschaft hat mit ihrer Reduzierung zu tun.

Lebensraum: Die drei W's

Gleichwohl sind die drei Grundbedingen für ein gutes Fasanenleben im Nonnenbachtal gegeben, nämlich Wiesen, Wälder und Wasser. Letzteres allerdings nicht ganzjährig, denn im Sommer trocknet der Nonnenbach immer wieder wochenlang aus. Doch auch hier haben die Fasane ihre natürlichen Feinde, das sind Fuchs, Marder und Habicht, die man jedoch nur selten zu Gesicht bekommt. Fasane sind übrigens Fluchttiere, die vor allen Gefahren das Weite suchen. Doch das ändert sich bei den Hennen während der Brutzeit vehement, jetzt ducken sie sich mit ihren Jungen auf den Boden. Das macht sie während dieser Zeit leider zu einer leichteren Beute für ihre natürlichen Feinde.
Doch die für sie weitaus größere Gefahr geht von Erntemaschinen aus, die jetzt Futtergras herunter mähen und nicht nur im Frühjahr, wie oft angenommen wird. Selbst im Juli und August haben die Fasanenhennen noch Nachwuchs, wie die linke Fotografie beweist, die Ende Juli im Nonnenbachtal in Höhe des Wasserwerkes entstand.

Ernährung

Was die Ernährung von Fasanen betrifft, so fressen sie gerne pflanzliche Nahrung, dazu gehören auch Eicheln und Beeren und Weizen. In ihren muskulösen Mägen nehmen sie selbst kleine Steine auf, die sie zur Zerkleinerung der Nahrung benötigen. Tierisches Eiweiß, in Form von Insekten, gehört ebenfalls dazu. Insbesondere die Jungtiere (siehe auch Fotografie) fressen in den ersten Lebenswochen gerne kleine Wirbellose wie Regenwürmer und Schnecken. Da kann man nur hoffen, dass alle vier durchkommen und erwachsen werden - wir drücken den Kleinen die Daumen.

Wir wünschen Ihnen eine gute Zeit, gerne auch im Nonnenbachtal.

Mit besten Grüßen
Ihre Redaktion
Karin und Jürgen Gerhard