"Wi küert Platt"
Es gibt im Leben noch Tage, da darf man sich frühmorgens schon freuen. Bei meinem allmorgendlichen Spaziergang durchs Nonnenbachtal, mit meinem treuen Gefährten Sir Trusty, musste ich doch tatsächlich zweimal hinschauen. Stand da doch plötzlich neben unserer Informationstafel eine weitere aus Metall mit der Inschrift: "Wi küert Platt".
Meine Frau und ich sind nicht gebürtig aus dem Münsterland und können leider kein Platt sprechen, hören es aber sehr gerne. Zudem wohnen wir bereits seit 37 Jahren im historischen Dorf Nottuln und begrüßen diese Aktion. Auf der oberen geneigten Platte des Schildes befinden sich übrigens vier Bohrlöcher, sodass wir vermuten, hier wird ein weiteres Schild angebracht, vielleicht mit einem kleinen wunderbaren Gedicht auf Platt wie dieses:
Dat Pöggsken
Pöggsken sitt in'n Sunnenschien,
O, wat is dat Pöggsken fien
Met de gröne Bücks!
Pöggsken denkt an nicks.
Kümp de witte Gausemann,
Hät so raude Stiewweln an,
Mäck en graut Gesnater,
Hu, wat fix
Springt dat Pöggsken met de Bücks,
Met de schöne gröne Bücks,
Met de Bücks in't Water!
(von Augustin Wibbelt, 1862-1947)
Es ist ein einmaliges, lustiges Gedicht, das überwiegend allen Bewohnern des Münsterlandes bekannt ist. Viele Münsterländer, zu denen wir uns auch zählen, würden sich sehr darüber freuen. Zudem haben gerade hier in den Feuchtwiesen mit mehreren kleinen Teichen viele Pöggsken ihr Zuhause. Und weil es hier so schön ist, wird auch das direkt hier vorbeiführende Ludgeruspättken stark begangen.
Ihre Redaktion
Karin und Jürgen Gerhard