Blickpunkt Nottuln
05.12.2025
Blickpunkt Nottuln
Ein ganz besonderes Anblick, voll Zärtlichkeit und Vertrauen
Blickpunkt Nottuln
Die stolze, fürsorgliche Mutter
Blickpunkt Nottuln
Der stolze, wachsame Vater beschützt seine Familie

Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne

Trauer und Freude liegen oft nah beieinander

Es war einmal ein schwarzes Schwanenpaar, das lebte glücklich und zufrieden in einer wunderschönen Landschaft im Münsterland. Sie war geprägt von grünen, saftigen Wiesen und umliegenden Wäldern. Mittendurch verlief ein Flüsschen, auf dem sie fast das ganze Jahr herumschwammen und die leckere Entengrütze verspeisten. Alle Menschen, die vorbeikamen, bewunderten das edle, sich äußerst zugetane Schwanenpaar und erfreuten sich seines Anblicks. 
Doch ihr großes Glück war leider nur von kurzer Dauer. Einer der beiden verendete vollkommen unerwartet.

Von nun an trauerte der allein zurückgebliebene Schwan und mit ihm alle Mitglieder des Angelvereins, die fast jede Woche das glückliche Paar zu Gesicht bekamen. Sie waren tief erschüttert über das Unglück und wollten dem trauernden Schwan helfen. Schnellstens einigten sie sich darauf, ihm einen neuen Partner zu besorgen. Das war aber einfacher gedacht als getan, denn sie kannten das Geschlecht des verstorbenen Schwans nicht: War es ein Männchen oder ein Weibchen? Schnell sammelten sie von ihm ein paar Federn ein und ließen sie gentechnisch untersuchen. Es stellte sich heraus, dass der Verstorbene männlichen Geschlechts war. 

Endlich konnte die Suche nach einem neuen Partner für die Trauerschwänin beginnen! Doch auch das gestaltete sich schwierig. In ganz Deutschland suchte man einige Monate vergeblich. Erst im Oktober 2024 wurde man in einem östlich von Nordrhein-Westfalen gelegenen Bundesland fündig, und jetzt ging alles äußerst schnell! Mit dem Auto fuhr man nach Sachsen-Anhalt. Zum sicheren Transport brachte man den großen Schwan in einem ebenso großen Hundekäfig unter. Um den befürchteten Reisestress zu reduzieren, wurde der Käfig mit einem Tuch zugedeckt. Nun konnte die für den Schwan doch ziemlich lange Reise in seine neue Heimat beginnen. 

Liebe auf den ersten Blick
In seinem neuen Zuhause angekommen, wurde der Käfig nahe seiner künftigen Gattin abgeladen und vorsichtig geöffnet. Der mächtige Schwan verhielt sich zögerlich, war hier doch alles furchtbar neu und ungewohnt für ihn. Als er jedoch seine hübsche Partnerin im Wasser schwimmend erblickte, war es vorbei mit seiner Zurückhaltung. Eilig spazierte er aus dem Käfig und gesellte sich zu ihr. Intensiv musterte er seine Braut und es entstand sofort der Eindruck: Das ist Liebe auf den ersten Blick!
Und wahrhaftig, es dauerte nicht lange, und die beiden vereinigten sich. Dann war die Schwänin für einige Zeit verschwunden, vermutlich brütete sie an einem sicheren Ort. Bereits Ende Oktober war die Überraschung perfekt: Vier silbergraue, flauschige Küken schwammen mit ihren Eltern auf dem Wasser. Einige Tage später konnte man sie bereits auf der Wiese grasen sehen, ein bezaubernder Anblick!

Nun wünschen sich alle Beteiligten, dass wenigstens die drei noch verbliebenen Küken den Winter überleben. Mit rund sechs bis acht Monaten werden sie flügge, aber das liegt noch in weiter Ferne. Ursprünglich kommen die Schwarzschwäne aus Australien, und dort ist der Winter generell viel milder als in Deutschland, die Tage sind meist sonnig.
Im Gespräch mit Mitgliedern des Angelvereins erfuhr unsere Redaktion, dass sie sich weiter um das Wohlergehen der Schwanenfamilie kümmern wollen. Auch wir werden dort so oft wie möglich vorbeischauen.

Hoffentlich hat Ihnen die Schwanengeschichte gefallen und Sie berührt, denn sie ist eine wahre Geschichte! Sie erklärt übrigens wieder einmal, warum die schwarzen Schwäne, abgesehen von der schwarzen Farbe, auch Trauerschwäne genannt werden. Den Wohnort der Schwanenfamilie verraten wir mit Rücksicht auf ihren Nachwuchs nicht, da sind wir uns mit dem Angelverein vollkommen einig. Die drei noch lebenden Küken sollen möglichst ungestört von ihren Eltern großgezogen werden können. Unsere Leser haben hierfür sicherlich Verständnis.

Damit Sie an diesem Erlebnis trotzdem teilhaben können, stellen wir Ihnen die Schwanengeschichte in Wort und 16 Bildern vor. Diese wurden übrigens aus gleichem Grund aus großer Entfernung mit einem Supertele-Objektiv aufgenommen. Dabei wurde darauf geachtet, dass die Örtlichkeiten nicht erkennbar und zuzuordnen sind.

Unten folgt eine Bildergalerie, deren Bilder Sie bildschirmgroß, wie in einer Diashow betrachten können. Viel Freude beim Lesen und Schauen.

Mit besten Grüßen

Ihre Redaktion
Karin und Jürgen Gerhard

Weitere Bilder mit Textlegende (zum Vergrößern bitte anklicken):