Verkehrsgefährdung pur, jeden Tag auf dem Buckenkamp
Es war vorhersehbar und zu erwarten. Seit Entfernung der Durchfahrtssperre am nördlichen Ende des Buckenkamp und der dortigen Ausweisung einer rund 50 Meter langen Einbahnstraße (sogenannte "Thönnes-Passage"), treten die schweren Gefährdungen von Fußgängern, Radfahrern und insbesondere behinderten Menschen mit ihren Rollatoren und elektrisch betriebenen Rollstühlen wieder auf. Das war bei dem vorher eingerichteten ausschließlich mit Verkehrsschildern gestalteten Durchfahrtsverbot auf der derselben 50 Meter langen Strecke, ebenfalls der Fall.
Eine Durchfahrtsverbotszone in beiden oder wie jetzt in einer Richtung durch jetzige Ausweisung einer 50 m kurzen Einbahnstraße hält kaum jemand davon ab, hier durchzubrausen. Am Pfingstmontag gab es hier einen besonders krassen Fall, bei dem unsere Redaktion zufällig anwesend war und das Geschehen optisch festhalten konnte. Nicht einmal entgegenkommende Fahrradfahrer oder sogar ein schwerbehinderter Mensch auf seinem elektrischen Rollstuhl halten offensichtlich Autofahrer davon ab, die 50 Meter kurze Durchfahrtsverbotsstrecke zu durchzufahren, wie hier deutlich zu sehen ist.
Nur den Kopf schütteln hilft nicht
Da kann man nur mit dem Kopf schütteln, sagte anschließend sichtlich erschüttert der Rollstuhlfahrer, der sich vom nachfolgenden Auto stark bedrängt fühlte und, wie auf dem Bild zu sehen, zur Seite ausgewichen ist. In Nottuln schütteln angesichts dieser unnötig herbeigeführten, gefährlichen Verkehrssituation viele Bürgerinnen und Bürger die Köpfe, doch das hilft den hier gefährdeten behinderten Menschen und den Kindern erst einmal nicht weiter, denn es hört und sieht niemand der Verantwortlichen. Schließlich sitzen sie hinter den Schreibtischen des Nottulner Rathauses und der Kreisverwaltung und haben überhaupt erst die Möglichkeit geschaffen, dass so etwas hier passieren kann, und das bereits zum zweiten Mal innerhalb kurzer Zeit.
Gefahren waren bekannt
Denn sie wussten bereits aus Erfahrung, durch das von ihnen vorher veranlasste Durchfahrtsverbot in beide Richtungen an gleicher Stelle, dass viele Autofahrer sich nicht daran halten werden; unsere Redaktion hatte mehrfach darauf hingewiesen und berichtet. Erst als auf unsere wiederholte Bitte hin wurden hier nachträglich Freiburger Kegel aufgestellt, die eine Durchfahrt tatsächlich verhindern. Somit war das bereits 38 Jahre lang geltende Durchfahrtsverbot endlich wieder wirksam.
Unsere Redaktion hatte sich deshalb Ende 2024 Hilfe suchend an den Ministerpräsidenten Hendrik Wüst und den Verkehrsminister Oliver Krischer gewandt und von dort aus dankenswerterweise Unterstützung bekommen. Auch jetzt haben wir das wieder getan und hoffen, insbesondere aufgrund der massiven Gefährdungen der hier in den drei Sozialanlagen (Krankenhaus, Altenheim und Seniorenwohnanlage mit 52 Wohnungen) wohnenden mehrfach behinderten Menschen und der vielen Kinder aus dem direkt anliegenden Wohngebiet, auf Unterstützung. Es geht einfach nicht ohne Durchfahrverbotssperre, wie die kürzlichen Erfahrungen wieder einmal deutlich zeigen.
Der verkehrsberuhigte Buckenkamp ist eine seit 38 Jahren keine Durchfahrtsstraße
Der Buckenkamp war und ist aufgrund der bereits in mehreren Artikeln geschilderten Gründe eine Erschließungs- und auf keinen Fall eine Durchfahrtsstraße, auch nicht für einen seit einigen Tagen durchfahrenden großen Linienbus. Die Straßensperre wurde am nördlichen Buckenkamp nicht umsonst eingerichtet und hat hier 38 Jahre lang sichergestellt, dass keine Unfälle passieren konnten. Schließlich ist der Buckenkamp, wie ebenfalls mehrfach geschildert, ein ganz besonders gefährdeter Verkehrsbereich (Alle Artikel hierüber finden sie unter dem Button "Gemeinde").
Eine Gefahr darf nicht gegen eine größere getauscht werden
Bezüglich des jetzt stattfindenden Busverkehrs haben wir auf die alte Linienführung hingewiesen. Unter Kennzeichnung des vorhandenen Wendeplatzes und Einsatz eines Linienbusses mit den entsprechenden Assistenz-Einrichtungen kann der Bus dort sicher wenden, auch ohne rückwärts zu fahren. Abschließend weisen wir nochmals darauf hin, dass eine kleine Gefahr (wenn überhaupt vorhanden), wie das Wenden des Busses, nicht gegen eine größere Gefahr getauscht werden darf. Darüber hinaus ist bei solchen Entscheidungen die Verhältnismäßigkeit der Mittel zu wahren.
Aus diesen Gründen und auch aus Verkehrssicherheitsgründen ist die hier vorgeschlagene Handlungsweise mit Abstand die wesentlich geeignetere sicherere Maßnahme.
Die Politik
Was die Politik betrifft, wird seit Jahren überall versucht, verkehrsberuhigte Bereiche anzulegen. Mitten im neuen Baugebiet Nord ist sogar eine Erschließungsstraße als Spielstraße eingerichtet worden. Und ausgerechnet hier, in einem außerordentlich besonders sensiblen, verkehrsberuhigten Bereich, nämlich dem Buckenkamp, wird die Rolle rückwärts probiert, und das auf Kosten behinderter Menschen und Kinder? Es ist höchste Zeit, das wieder rückgängig zu machen.
Mit besten Grüßen
Ihre Redaktion