Die Kurie von Ascheberg zu Venne
Die Kurie von Ascheberg zu Venne wurde, nachdem fast das ganze Dorf 1748 abgebrannt war, im Jahre 1950 an einer „Großen Allee“ im Dorfkern errichtet (siehe auch Denkmalschutz im historischen Ortskern, Teil 3). Ein auffallend schönes Eingangsportal ziert das historische, unter Denkmalschutz stehende Gebäude, das im Volksmund einfach Aschebergsche Kurie genannt wird. Das betonte Mittelportal enthält unter der Laubkrone das Wappen der Ascheberger. Die lateinische Inschrift unterhalb des Wappens bedeutet: „Mit der gütigen Hilfe Gottes hat Ernst Friedrich von Ascheberg dieses Haus für seine und die zukünftige Nachkommenschaft errichtet.“
Und so kam es dann auch, Ursula Sophia Theodora Maria von Ascheberg zu Venne, geboren 1731 und gestorben 1811 in Nottuln, lebte als Äbtissin in der Aschebergschen Kurie.
Hier wirkte der westfälische Baumeister Johann Conrad Schlaun
Nicht nur seine Wahlheimat Münster, sondern auch die Gemeinde Nottuln verdankt dem Architekten Johann Conrad Schlaun einige seiner schönsten Bauten. Die als „Westfälische Sinfonie“ bezeichnete Bauweise – immer wieder setzte er Materialien wie Sandstein, roten Klinker und weiße, mehrfach unterteilte Fenster ein – findet sich auch in den Kurien von Nottuln wieder. Die Aschebergsche Kurie ist ein besonders gutes Beispiel dafür. Es entsteht ein harmonischer Eindruck, aber auch ein angenehmer Kontrast zwischen den verschiedenen Baumaterialien. Weitere Gebäude in Nottuln, wie zum Beispiel die alte Amtmannei und der Kirchturm von Sankt Martinus mit seiner Zwiebelhaube, sind ebenfalls von Schlaunscher Baukunst geprägt. Der bekannteste Barockbaumeister von Westfalen wurde am 5.6.1695 in Nörde im Fürstbistum Paderborn geboren und verstarb am 21.10.1773 in Münster. Die Bronzefigur vor der Aschebergschen Kurie wurde ihm zu Ehren zu seinem 300. Geburtstag errichtet.
Das Glockenspiel im Giebel der Aschebergschen Kurie
Viermal am Tag erfreut das Glockenspiel mit seinen Klängen die Bürger und Gäste Nottulns. Die Glocken- und Kunstguss-Manufaktur Petit & Gebrüder Edelbrock stellte es unter dem Namen „Perconta“ her. Der Heimatverein Nottuln hat es der Gemeinde 2004 zum Geschenk gemacht. Einer im Boden unterhalb des Glockenspiels eingelassenen Bronzeplakette kann Näheres entnommen werden. Seitdem sorgen sechzehn kleine Glocken dafür, dass den Zuhörern so manch vergessene Volksmelodie - zum Beispiel „Alle Vögel sind schon da“ - wieder in Erinnerung gerufen wird. Dreißig Melodien stehen bisher zur Verfügung, die Auswahl wird jeweils den Jahreszeiten angepasst. Wann genau und welche Melodien erklingen, kann aus der Liederliste, die hinter dem Schlaunschen Denkmal im unteren Fenster der Kurie ausliegt, entnommen werden.
Die Aschebergsche Kurie heute
Im Obergeschoss der Aschebergschen Kurie ist der auch heute noch genutzte Ratssaal angesiedelt. Allerdings finden mittlerweile einige Ratssitzungen auch im Forum des Rupert-Neudeck-Gymnasiums oder im Bürger- und Kulturzentrum Schulze-Frenkings-Hof in Appelhülsen statt. Im Erdgeschoss befinden sich von der Gemeindeverwaltung genutzte Büros.
Touristische Führungen durch den historischen Ortskern
Wir hoffen, Ihnen mit den Fotografien, ihren Bildlegenden und dem ergänzenden Textteil einen ersten Einblick in die Aschebergsche Kurie gegeben zu haben. Erfreuen Sie sich auch an den Fotografien in der nachfolgenden Bildergalerie.
Weitere Einblicke erhalten Sie bei den sehr beliebten touristischen Führungen durch den historischen Ortskern von Nottuln. Zur Buchung wenden Sie sich bitte an die Gemeinde Nottuln, Telefon 02502- 9420 oder per E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!